Sensitivität verschiedener Primatenzellen und animaler Viren gegenüber der antiviralen Aktivität von menschlichem Leukocyteninterferon

Abstract
U-Zellen (permanente, menschliche Amnionzellen) lassen sich durch Human-interferon (HIF) aus peripheren Leukocyten gegenüber Vermehrung von Semliki Forest Virus (SFV) gut schützen. Im Gegensatz zur genusspezifischen Wirkung von Interferon läßt sich in Mäuse-L929-Zellkulturen (permanente Mäusefibroblastenlinie) ebenfalls ein Schutzeffekt beobachten. Die antivirale Aktivität von HIF gegenüber sechs weiteren Primatenzellkulturen wurde untersucht. Besonders auffallend ist dabei, daß die beiden lymphoblastoiden Zellinien RPMI1788 und Kaplan nicht geschützt werden können. Der Vergleich der Sensitivität von 10 verschiedenen Viren gegenüber HIF in primären Nierenzellkulturen grüner Meerkatzen ergibt eine Abstufungsreihe mit SFV als sensitivstem und zwei Vacciniavirusstämmen als kaum hemmbaren Vertretern. Hierbei überrascht die geringe Hemmbarkeit der Vacciniavirusstämme im Vergleich zu Herpes simplex Virus Typ 1. U cells (a permanent, human amnion cell line) were protected against infection with Semliki Forest Virus (SFV) by human interferon (HIF) from peripheral leukocytes. Despite the usual genus-specific action of interferons, mouse L929 cultures (a permanent mouse fibroblast cell line) were also protected by HIF. The antiviral action of HIF in six other primate cell cultures was also examined. It is of interest that two lymphoblastoid cell lines, RPMI 1788 and Kaplan, were insensitive to HIF. The sensitivity of ten different viruses against HIF in primary African green monkey kidney cell cultures was compared. Among the viruses tested SFV was the most sensitive whereas two strains of vaccinia virus were barely inhibited. In contrast, type 1 herpes simplex virus was relatively sensitive to the action of HIF.