Altersveränderungen des Pankreasgangsystems und ihre Rückwirkungen auf das Parenchym

Abstract
A postmortem study by ductography and histology was carried out in 50 macroscopically normal human pancreata. The alterations of the pancreatic duct system, their relations to the parenchyma, and their changes depending on age were studied. The most frequent changes of the ducts are epithelial hyperplasia (88%) and periductal fibrosis (74%). In the ducts they produce cystic widening (62% ) and intraluminal protein precipitates (40%), within the parenchyma an intralobulär fibrosis up to total fibrosis of lobules (88%). All these alterations increase with aging both in frequency and intensity. But they are already visible before the age of 50 and sometimes before the age of 30. The pathogenetic connexions between the changes of the duct system and the alterations of parenchyma were studied by serial sections and ceroplasty. This investigation revealed that the small branches of the larger ducts, which drain small periductally situated lobules, play an important role in the development of the parenchymal alterations. No connections were found between the pancreatic alterations and diseases of the bile duct system. An 50 makroskopisch unveränderten menschlichen Pankreaten, die von Sektionsfällen stammten, wurden in einer vergleichend röntgenologischen und morphologischen Untersuchung die Gangveränderungen sowie ihre Folgeveränderungen bestimmt und ihr Altersgang verfolgt. Als häufigste Gangveränderungen fanden sich eine Epithelhyperplasie (88%) und eine periduktale Fibrose (74%). Als Folgeveränderungen bestanden an den Gängen cystische Ausweitungen (62%) und intraluminale Eiweißschollen (40%), am Parenchym eine intralobuläre Fibrose bis zur völligen Lobulusfibrosierung (88%). Alle Veränderungen nahmen mit höherem Lebensalter an Häufigkeit und Intensität zu, ließen sich aber auch bereits vor dem 50. Lebensjahr, und gelegentlich auch vor dem 30. Lebensjahr nachweisen. An Serienschnittuntersuchungen und einer Wachsplattenrekonstruktion wurde der formalpathogenetische Zusammenhang zwischen den Gang- und Parenchymveränderungen aufgezeigt. Dabei wurde deutlich, daß den kleinen Seitenästen der größeren Gänge, die kleine periduktal gelegene Lobuli drainieren, eine wesentliche Rolle für die Entstehung der Parenchymveränderungen zukommt. Eine Beziehung der Gang- und Parenchymveränderungen zu Gallenwegserkrankungen war nicht nachweisbar.