Abstract
Es wird über eine merkwürdige Kernveränderung der Leukozyten im Sinne eines Pseudopelger berichtet, die bei 6 Fällen von akuter Enteritis (bzw. Enterokolitis) und einer Erkrankung an Typhus abdominalis zur Beobachtung gelangte. Es handelt sich um eine morphologisch nicht von der Pelgerschen Varietät zu unterscheidende, mangelhafte Segmentierung der Granulozyten, die sich mit Abklingen des Grundleidens als reversibel erweist. Knochenmarksuntersuchungen und Blutbildkontrollen machen eine toxische Ätiologie der als symptomatisch aufzufassenden Leukozytenveränderung wahrscheinlich. Der Befund entspricht nicht einer gewöhnlichen Linksverschiebung. Die Differentialdiagnose gegenüber echter Pelgerscher Kernanomalie ist nur aus dem Krankheitsverlauf zu stellen. Es ergibt sich die Anregung, Blutbilder mit starker Linksverschiebung ohne Leukozytose auf das Vorhandensein von Pseudopelgerzellen zu untersuchen.
Keywords

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