Risk Factors in Neuroblastoma of Infants

Abstract
ZusammenfassungBei 258 Säuglingen mit Neuroblastom wurden prognostische Faktoren mittels univariater und multivariater Regressionsmodelle nach Cox untersucht und verglichen mit Patienten, die bei Diagnose älter als 1 Jahr waren. Im Säuglingsalter war die Zahl niederer Ausbreitungsstadien höher als bei älteren Kindern (Stadium I 19 %, II 15,5 %, III 26,0 %, IV 12,4 %, IV S 27,1 %). Außerdem kam ein differenziertes histologisches Bild (Hughes I°) so gut wie nicht vor. Alter per se (Säuglinge gegenüber Kindern über 1 Jahr) war ein wichtiger Risikofaktor. Wurden die Daten allerdings auf einer stadienbezogenen Basis analysiert, war die Bedeutung des Alters zu vernachlässigen. Bei Säuglingen mit lokalisiertem Neuroblastom (Stadium I bis III) waren hohe Ferritinwerte bei Diagnose und männliches Geschlecht ungünstige Risikofaktoren und erlaubten die Klassifizierung der Patienten in 3 Risikogruppen. Die ereignisfreien Überlebensraten für die 3 Gruppen waren 96 %, 67 % und 45 %. Bei Säuglingen mit Neuroblastom des Stadium IV S hatten der Allgemeinzustand bei Diagnose und die Resezierbarkeit des Primärtumors signifikanten Einfluß auf das ereignisfreie Überleben. Bedrohlich kranke Kinder, bei denen auch der Primärtumor nicht komplett entfernbar war, hatten eine ereignisfreie Überlebensrate von 0 %. Patienten mit besserem Allgemeinzustand bei Diagnose, jedoch inkompletter Entfernung des Primärtumors hatten eine ereignisfreie Überlebensrate von 77 % und Patienten mit vollständiger Entfernung des Primärtumors 100 %. Für Säuglinge mit Stadium IV waren hohe LDH bei Diagnose und Nichterreichen einer kompletten Remission ungünstige Faktoren. Die neuen Definitionen von Risikogruppen für Säuglinge mit Neuroblastom könnten von therapeutischer Relevanz sein.