Abstract
Elektrolytische Gleichstrom‐Tunnelätzung von Aluminiumfolie in wäßriger Chloridlösung ist das effektivste Verfahren zur Herstellung hochwertiger Anodenfolien für Hochvolt‐Elektrolyt‐Kondensatoren. Überraschenderweise ergibt auch die klassische elektrochemische Methode der Ermittlung potentiostatischer Strom‐Zeitkurven an rekristallisierter Reinst‐Aluminiumfolie in einem begrenzten Potentialbereich in der Umgebung des Lochfraßpotentials eine reine Tunnelätzung. Potentiostatische Strom‐Zeitkurven widerspiegeln die Dynamik der sehr schnell und an einer bereits geätzten Folie nicht wiederholbar ablaufenden Tunnelbildung (Tunneldurchmesser etwa 0,2 μm; Tunnellänge 10–100 μm) und der zeitlich daran anschließenden etwa 1000fach langsameren und im Existenzbereich der Passivstromdichte steuerbaren Tunnelerweiterung.