Abstract
Zusammenfassung der Ergebnisse: . Es gelingt sowohl durch Fixation mit 2 %iger Osmiumsäure als auch mit dem Gemisch von Lewitzky, die Proplastiden in den jungen Geweben von Chlorophytum comosum nach Färbung mit Säurefuchsin nach Altmann im Vergleich zu den Chondriosomen im gut erhaltenen Zustande zu untersuchen. . In den postmeristematischen Zellen der Achse unterhalb des Vegetationskegels und in den Blattanlagen sind die Proplastiden leicht zu finden. Sie bestehen wie bei Agapantbus aus einem amöboiden Stroma und aus einem scheibchenförmigen, sehr stark färbbaren primären Granum. Meine Angaben über den Teilungsmodus der Proplastiden an Agapantbus konnte ich auch an Chlorophytum voll bestätigen. Führt ein Proplastid Stärke, so entsteht das Stärkekorn im Stromaplasma. Dieses umspannt dann das Stärkekorn als dünne Haut. Das primäre Granum ist auch in den amyloplastischen Proplastiden konstant nachweisbar. . In den Blattmeristemen, welche in voller Teilungstätigkeit sind, konnten die Proplastiden aufgefunden werden. Sie bestehen aus einem Stroma und in der Regel, wenn nicht Teilungsstadien vorliegen, aus einem Granum. Die Verteilung der Proplastiden im Zuge der Kern‐ und Zellteilung wurde studiert. . In den Scheitelzellen des Vegetationskegels wurden die Proplastiden nach Überwindung großer Fixier‐, Färbe‐ und Beobachtungsschwierigkeiten festgestellt. Auch sie bestehen aus einem Stroma und einem primären Granum, sind meist hantel‐ oder spindelförmig und kleiner als in den postmeristematischen Zellen. . Die Kontinuitätslehre Schimpers wird erneut bestätigt. Die Theorie von der chondriosomalen Entstehung der Piastiden muß abgelehnt werden. Sie beansprucht nur mehr historisches Interesse. . Dagegen ist das Problem kontinuierlicher, lichtmikroskopisch wahrnehmbarer Plasmasysteme in den Piastiden der Spermatophyten zur Diskussion gestellt. Es wird der Versuch unternommen, im Zusammenhange mit den in der Literatur auffindbaren Meinungen eine Arbeitshypothese über die Zuordnung genetisch wirksamer Konstituenten (Plastidogene) zu den lichtmikroskopisch unterscheidbaren Elementarstrukturen des Proplastids aufzustellen.