Der Beitrag nervaler Einflüsse zur Homöostase des Blutes bei Primaten

Abstract
Studies are presented which indicate that the neural components of an atriorenal reflex appear to be present in the primate and thus presumably in man. However, this reflex does not appear to contribute importantly to blood volume homeostasis in the primate. It is our hypothesis that it is the high-pressure baroreceptors, i.e., those in the carotid sinus and those in the aortic arch which play the major role in the neural control of blood volume in the primate and thus in man. This apparent evolutionary change in the importance of high pressure vs. low pressure receptors in the neural modulation of blood volume may be related to the assumption of an upright or semi-upright posture. Die Ergebnisse der vorgelegten Studie weisen darauf hin, daß beim Primaten und wahrscheinlich auch beim Menschen eine nervale Komponente eines atriorenalen Reflexes vorhanden ist. Jedoch scheint dieser Reflex beim Primaten nicht wesentlich zur Homöostase des Blutvolumens beizutragen. Beim Primaten (und somit auch beim Menschen) spielen nach unserer Hypothese die Druckrezeptoren im Karotissinus und im Aortenbogen die Hauptrolle bei der nervalen Kontrolle des Blutvolumens. Diese entwicklungsgeschichtliche Änderung in der Bedeutung der Druckrezeptoren im arteriellen System, verglichen mit den Rezeptoren des Niederdrucksystems, bezüglich einer nervalen Regelung des Blutvolumens könnte mit der aufrechten oder halbaufrechten Körperhaltung in Zusammenhang gebracht werden.