Abstract
Es werden die bei der Stoßbearbeitung von (100)‐NaCl‐Oberflächen bei Temperaturen von −130 °C beobachteten Verformungsstrukturen in Abhängigkeit von der kinetischen Energie beschrieben. Bei geringen Stoßenergien bilden sich ausschließlich Schraubengleitbänder, denen sich bei höheren Energien Stufengleitbänder überlagern. Bei weiterer Steigerung der kinetischen Energie der Kugeln werden Risse sichtbar, die in (110)‐ und (100)‐Ebenen verlaufen und sich nur selten in kristallografisch undefinierten Ebenen ausbreiten. Durch sukzessives Abtragen und Ätzen wird die räumliche Anordnung der durch den Stoß erzeugten Risse im Kristall bestimmt.Schematische Modellstrukturen verdeutlichen den komplizierten Rißverlauf. Die beobachteten Risse lassen sich z. T. durch Versetzungsreaktionen deuten. Es wird angenommen, daß die sich aus der Hertzschen Stoßtheorie ergebenden maximalen Schubspannungen im Innern des bearbeiteten Kristalles Einfluß auf die Geometrie der beobachteten Rißstrukturen haben.