Behandlung des Ulcus cruris venosum mit niederfrequentem Ultraschall (nf-US)

Abstract
Therapeutisch werden die mechanischen Wirkungen des niederfrequenten Ultraschalls (nf-US) zur Auflösung von Hautveränderungen, zur Durchblutungsverbesserung und zur Stoffwechselsteigerung genutzt. In einer Pilotstudie sollte der wundreinigende und granulationssteigernde Effekt des nf-US beim Ulcus cruris unter Beibehaltung der üblichen Lokaltherapie untersucht werden. Methode: 13 stationäre Patienten (6 m, 7 w) im Alter zwischen 58 und 88 Jahren mit Ulcus cruris venosum (Ulkusgröße etwa 8 cm2) wurden in die Anwendungsbeobachtung integriert. Nf-US (43 kHz) wurde täglich (Mo - Fr) für 2 Wochen mit einer Intensität von 0,6 W/cm2, Zeit 8 min pro Region (etwa 25 cm2) in subaqualer Ankopplung und semistatischer Beschallungstechnik (1 cm Distanz) appliziert. Klinisch dokumentiert wurde der Behandlungsverlauf mittels Wundscore, der die Art der Beläge und die Qualität des Granulationsgewebes anhand von Punktwerten erfasst. Die Lokaltherapie des Ulkus (Primärverband, täglicher Wechsel, Kompression Klasse II) erhielt jeder Patient. Ergebnisse: Vor der nf-US-Therapie waren 12 von 13 Wunden sehr stark fibrinös, 1 Wunde war mäßig fibrinös belegt, 9 Wunden sezernierten stark, 4 mäßig. Bei allen bisher therapieresistenten Ulzera konnte eine gute bis vollständige Granulation erreicht werden. Fibrinbeläge und Exsudation wurden in allen Fällen reduziert, der mittlere Wundscore fiel von 5,08 auf 3,00 Punkte bei maximal möglichem Score von 6 Punkten. Schlussfolgerung: Verglichen zum schmerzhaften mechanischen Wunddebridement kann in der niederfrequenten Ultraschalltherapie eine sanftere und schonendere Methode der Wundreinigung gesehen werden. Zudem findet sich empirisch eine deutliche Anregung der Granulation. Der gezeigte Effekt sollte Anlass zur Durchführung kontrollierter Studien im Hinblick auf eine Dosisoptimierung sein. Objective: Mechanical effects of low-frequency ultrasound are used for wound healing by enhancement of metabolism, perfusion and granulation. Aim of this pilot study was to investigate the effectiveness of low-frequency ultrasound for the treatment of venous leg ulcers. Methods: 13 inpatients (6 m, 7 f, aged 58 to 88 years) with venous ulcers of the leg were treated with low-frequency ultrasound (43 kHz) by subaqual application (0.6 W/cm2, 8 min daily) over a period of two weeks. A wound score for the symptoms fibrinous coat, exsudation and granulation was assessed before and after treatment (maximum: 6 points). Local therapy such as compression bandage has been continued as usual. Results: Before therapy, 12 of 13 ulcers were covered with extremely fibrinous coats. 9 ulcers revealed a strong, 4 a fair exsudation. Wound score was reduced from 5.08 to 3.00 score points after the treatment period. Fair to excellent granulation was observed in all cases. Conclusions: Low-frequency ultrasound seems to be effective for venous leg ulcer debridement and granulation enhancement as well. Further investigations are necessary to confirm these effects by randomised controlled studies, including questions of ultrasound dosage.

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