Abstract
Um an geeigneten Systemen die Wirkungen von Druck und Zusatzkomponenten auf die Flüssig‐Flüssig‐Entmischung direkt vergleichen zu können, wurden für die binären Systeme 1‐Propanol‐H2O, 2‐Butanol‐H2O und Pyridin‐H2O die Entmischungstemperaturen gleichzeitig in Abhängigkeit vom Druck bis maximal 6000 bar und von der Konzentration gelöster Salze (KCl, NaClO4) bis etwa 2 Mol Salz/Liter Lösung durch, direkte Beobachtung experimentell bestimmt.Während steigender Druck bei 1‐Propanol‐H2O mit KCl und bei 2‐Butanol‐H2O mit und ohne NaClO4im Druckbereich bis etwa 5000 bar eine Zunahme der Mischbarkeit bewirkt, tritt bei Pyridin‐H2O mit Zusätzen von KCl oberhalb von 2800 bar eine Verschlechterung der gegenseitigen Löslichkeit auf; dabei entstehen Entmischungsgebiete, die erst bei hohen Drucken beginnen und sich zu steigenden Drucken vergrößern. DieT(p)‐Entmischungskurven für konstante Konzentration weisen obere und untere Entmischungstemperaturen auf und gleichen je nach System und Art und Menge der Salzzusätze Parabeln oder Hyperbeln. Es zeigt sich, daß steigende Drucke die Entmischungstemperaturen ähnlich beeinflussen wie steigende Konzentrationen an einsalzend wirkenden Ionen.Die Ergebnisse gestatten Aussagen zu Aus‐ und Einsalzeffekten und zur Struktur wäßriger Lösungen bei hohen Drucken; aus den Messungen lassen sich auch Hinweise auf Entmischungserscheinungen bei negativen Drucken gewinnen.

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