Abstract
Der Barbitalgehalt des Harns kann approximativ so schnell und einfach bestimmt werden, daß der Nachweis von Schlafmitteln nicht nur bei akuten Vergiftungen, sondern wegen des relativ häufigen chronischen Schlafmittelgebrauchs auch zur Klärung zweifelhafter neurologischer Symptome häufiger herangezogen werden sollte. Kann eine therapeutische Barbitalgabe am Tage vor der Untersuchung ausgeschlossen werden, so deuten Werte von über 10 mg % in normalen Harnmengen mit ziemlicher Sicherheit auf eine längere Einnahme größerer Barbitalmengen. Da bei den einzelnen Barbitursäurederivaten hinsichtlich der Ausscheidungszeit und Menge aber enorme Unterschiede bestehen, ist bei zweifelhaften Fällen die quantitative Bestimmung und Analyse der Barbitalart notwendig. Bei der Beurteilung der Befunde ist zu berücksichtigen, daß manche Arzneimittel mit unklarer Deklaration oft beträchtliche Barbitalmengen enthalten. Der nur qualitative Nachweis von Barbitalen im Harn hat keinen diagnostischen Wert, während die approximative Bestimmung des Barbitalgehaltes im Harn ein wertvolles diagnostisches Hilfsmittel sein kann.

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