Über Zusammenhänge der OvERHAUSER-Kernpolarisation mit der Molekülbewegung, der Frequenz und der Relaxation in Flüssigkeiten

Abstract
Die dynamische Kernpolarisation hängt in Flüssigkeiten, die gleichzeitig Kern- und Elektronenspins enthalten, von der Relativbewegung der die Wechselwirkungspartner tragenden Moleküle ab. Eine quantitative Untersuchung des OVERHASER-Effektes gestattet daher Schlüsse auf die die Flüssigkeitsbewegung beschreibenden Größen. In drei organische Flüssigkeiten mit unterschiedlichem Viskositätsverhalten wurden zu diesem Zweck freie Radikalionen in Lösung gegeben und die dynamische (Lösungsmittel-) Protonenpolarisation im Temperatur- und Frequenzbereich zwischen den Grenzfällen des festen Zustandes und einer sehr schnellen Molekularbewegung gemessen. Der Abfall des Kern-Elektronen-Kopplungsparameters ist in den Radikallösungen mit einem rein translatorischen Diffusionsmechanismus verträglich und läßt sich quantitativ durch ein spezielles Flüssigkeitsmodell beschreiben. Als Einzelergebnisse werden u. a. der Temperaturgang der Korrelationszeiten und die „Grenzfrequenz“ des OvERHAusER-Effektes angegeben. Die gleichen Bewegungsmechanismen erklären die gemessenen Abhängigkeiten der Protonen- und der Elektronenspinrelaxationszeiten in den Lösungen freier Radikale. Die Interpretation erlaubt Aussagen über die Güte von Absolutberechnungen der Relaxationszeiten in Zwei-Spin-Systemen.

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