Werden Zellen von Escherichia coli B vor der Einwirkung von Röntgenstrahlen kurzfristig einer höheren Temperatur ausgesetzt, dann vermindert sich ihre Strahlenresistenz. Die mittlere Letaldosis kann sich dabei bis auf die Hälfte des Kontrollwertes erniedrigen. Durch eine Wärmenachbehandlung röntgenbestrahlter Keime ist eine Reaktivierung der inaktivierten Zellen möglich. Bei sensibilisierten Keimen liegt die Reaktivierungsrate wesentlich höher als bei nicht-wärmevorbehandelten Zellen. Ganz allgemein ergibt sich für Escherichia coli B die Regel, daß die Reaktivierungsrate um so höher liegt, je größer die Strahlenempfindlichkeit der Keime ist. Dies gilt sowohl für die durch ultraviolettes Licht als auch durch Röntgenstrahlen inaktivierten Bakterien.