Untersuchung von drei Grundwasserwerken auf Vorkommen von Acanthamoeben, Naeglerien und anderen freilebenden Amöben

Abstract
Die quantitative und qualitative Erfassung der Amöbenvorkommen in drei mit angereichertem Grundwasser gespeisten Trinkwasseraufbereitungsanlagen ließ eine effektive Beseitigung der zahlreichen im Rohwasser anzutreffenden Amöben‐ und zahlreicher weiterer Protozoenarten im Verlauf der Aufbereitung erkennen, so daß sie im Reinwasser nur noch vereinzelt gefunden wurden. Acanthamoeben und Naeglerien wurden in keiner der Anlagen im Reinwasser nachgewiesen, obwohl diese Gattungen mit thermophilen und dementsprechend potentiell pathogenen Stämmen relativ häufig aus dem Rohwasser angezüchtet und isoliert wurden.Die wiederholte Beobachtung der intrazellulären Vermehrung von Bakterien der Gattung Cytophaga in Acanthamoeben bzw. Vannellen unterstreicht die Bedeutung der Amöben als Wirtszellen für verschiedene Bakterienarten wie Legionellen, Listerien, Pseudomonaden und anderen Keimen. Aus früheren Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Acanthamoeba‐Legionella‐Modell kann abgeleitet werden, daß die in Trophozoiten und in Zysten eingeschlossenen vitalen Keime auf diese Weise insbesondere gegen die gebräuchlichen Chlor‐ und anderen Biocidkonzentrationen geschützt sind.

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