Mößbauer‐Effekt‐Untersuchungen bei Änderung des Grundzustandes: 5 T21 A1‐„Spin‐Gleichgewichte”︁ in Tris(2‐methyl‐1,10‐phenanthrolin)Eisen(II)‐Komplexen

Abstract
Der 5 7Fe‐Mößbauer‐Effekt wurde in [Fe(mephen)3](BPh4)2(I) und [Fe(mephen)3]I2(II) zwischen 298 und 4,2°K untersucht (mephen = 2‐Methyl‐1,10‐phenanthrolin). Verbindung I zeigt bei 298°K ein für einen 5 T2‐Grundzustand charakteristisches Dublett mit Δ EQ(2 T2) = 0,96mm sec‐1 und δIS (5 T2) = +0,96mm sec‐1 . Ab 223°K beobachtet man das Auftreten eines zweiten, für einen 1 A1‐Grundzustand charakteristischen Dubletts, dessen Intensität mit fallender Temperatur zunimmt. Bei 4,2°K hat 1A1 eine Intensität von 75,2% und es ist Δ EQ(1 A1) = 0,61 mm sec‐1, δIS 1A1) = +0,42mm sec‐1 . Das Verhalten der Verbindung II ist ähnlich, 1 A1 hat bei 4,2°K eine Intensität entsprechend 37,3%. Aus der Temperaturabhängigkeit von ΔEQ(5 T2) läβt sich die axiale Ligandenfeldaufspaltung zu δ = ‐440cm‐1 für I sowie II abschätzen. Die Analyse magnetischer Daten zeigt, daβ der 5 T21A1‐Termabstand ϵ stark von der Temperatur abhängt, ϵ = 98 cm−1 bei 303°K und ϵ = 890 cm−1 bei 83°K für I mit ähnlichen Werten für II. In einem äußeren Magnetfeld von 40 kG ergibt sich Vzz > 0 für den 1A1‐Grundzustand von I und II. Für die Natur des beobachteten Überganges können drei Vorstellungen diskutiert werden: 1. reine Boltzmann‐Verteilung; 2. „Spin‐Gleichgewichte”︁ mit permanent paramagnetischem Anteil; 3. „Umklapp”︁‐Mechanismus. Ein direkter Einfluß des Anions auf den 5T21A1‐Übergang ist nicht festzustellen.