Abstract
Die verschiedenen Methoden zur Bestimmung des Kationenaustauschvermögens der Tonminerale und Tone wurden experimentell miteinander verglichen und der Einfluß der Verweilzeit in der Austauschlösung, des pH‐Wertes, der Art der Anionen und der Trocknung vor der Bestimmung untersucht. Um genaue Werte zu erhalten, ist eine quantitative Stoffbilanz unter Erfassung aller Kationen und Anionen in der Austauschlösung und im Bodenkörper erforderlich. Für Untersuchungen an natürlichen oder technisch aufbereiteten Kaolinen und Tonen reicht die Genauigkeit der verschiedenen Schnellmethoden, z.B. der Ammoniumchloridmethode nach Hofmann und Giese, der Ammoniumacetatmethode oder der Bariumchlorid‐Triäthanolamin‐Methode nach Mehlich aus. Austauschbare Wasserstoffionen können weder mit 0,01 n Säuren noch durch Elektrodialyse oder Kontaktaustausch mit anderen Ionenaustauschern ohne irreversible Schädigung der Tonminerale quantitativ eingeführt werden.