Risikobewertung und Bauleitplanung in einer hochbelasteten Region*
- 1 February 2001
- journal article
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Das Gesundheitswesen
- Vol. 63 (2) , 70-75
- https://doi.org/10.1055/s-2001-10954
Abstract
Der Harz und das Harzvorland sind durch den über tausendjährigen Bergbau und das Hüttenwesen die am stärksten schwermetallbelastete Region in Deutschland. Für den Amtsarzt stellt sich dabei die Aufgabe der Abklärung gesundheitlicher Relevanz für die Bevölkerung, Untersuchung und Schutz von gefährdeten Gruppen und Hinwirken auf die Erstellung eines angemessenen Handlungskonzeptes in der Kommune. Gerade bei der Aufstellung von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen treffen unterschiedliche Interessen aufeinander: Die Kommune will Baugebiete für junge Familien ausweisen, das Gesundheitsamt will präventiven Gesundheitsschutz verwirklichen, die Industrie und Altstandortbesitzer wollen Kosten für den Umweltschutz, insbesondere Folgekosten, niedrig halten. Am Beispiel des hochbelasteten Hüttenstandortes Oker/Harlingerode wird die Einbindung des Kreisgesundheitsamtes Goslar in die Risikobewertung dargestellt und aufgezeichnet, unter welchen Auflagen und gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen die Ausweisung eines neuen Wohnbaugebietes möglich ist. More than thousand years of mining and metallurgical engineering in the Harz mountains is the reason why heavy metal contamination in soil and air by arsenic, cadmium and lead is a problem in parts of the Harz region. Risk assessment is the duty of the district community physician. Checkup of sanitary conditions in habitat planning is very important and the basis for the development of healthy cities. 1 *Herrn Dr. Dieter Saalmann, Freiburg i. Br., dem „Vater der Gesundheitsverträglichkeitsprüfung” gewidmet.Keywords
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