Über die antibakterielle Wirkung der Silberdistelwurzel
Open Access
- 1 August 1950
- journal article
- Published by Walter de Gruyter GmbH in Zeitschrift für Naturforschung B
- Vol. 5 (8) , 409-412
- https://doi.org/10.1515/znb-1950-0802
Abstract
Aus der Wurzel der Silberdistel, Carlina acaulis, ließen sich mit Aceton oder Äther Extrakte herstellen, die nach chromatographischer Reinigung bei Staph. aureus eine wachstumshemmende Wirkung bis zu einer Verdünnung von 1 : 60 000 zeigten. Durch Wasserdampfbehandlung von Wurzelpulver gelangt man zu Fraktionen mit einer Wirksamkeit bis 1 : 200 000. Auch gegenüber anderen Gram-positiven Bakterien und Keimen der Typhus-, Paratyphus-, Ruhr-Gruppe zeigten die Extrakte antibakterielle Wirksamkeit, während Gram-negative Mikroorganismen weniger beeinflußt wurden. Im Tierversuch waren die Extrakte stark toxisch. Als wirksamer Faktor ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das aus dem Silberdistelwurzelöl schon vor längerer Zeit isolierte und in seiner Konstitution durch Synthese als α-Furyl-benzyl-acetylen aufgeklärte Carlinaoxyd anzusehen. Dies ergibt sich aus der gleichen Höhe der antibakteriellen Wirkung von synthetischem Carlinaoxyd und von gereinigten Distelextrakten sowie aus der Identität des Ultraviolett-Absorptionsspektrums beider.This publication has 0 references indexed in Scilit: