Über die Beziehungen zwischen Schlaf und Leberfunktion1
- 1 September 1930
- journal article
- research article
- Published by Wiley in Skandinavisches Archiv Für Physiologie
- Vol. 60 (3) , 299-310
- https://doi.org/10.1111/j.1748-1716.1930.tb01437.x
Abstract
Zusammenfassung.: Es ist wahrscheinlich, daß die Leber beim Menschen, ebenso wie beim Kaninchen eine rhythmische Funktion mit einer abwechselnd assimilatorischen und sekretorischen Tätigkeitsphase hat. Wie bereits von früher bekannt ist, erreicht die Gallensekretion des Menschen ihr Maximum am Tage und das Minimum in der Nacht, weshalb man annehmen kann, daß die assimilatorische (anabolische) Tätigkeitsphase der Leber ihr Maximum in der Nacht, zur Zeit des Minimums der Gallensekretion, hat. Beim Kaninchen scheint, nach den bisher gemachten Beobachtungen zu schließen, ein anderes Verhältnis zwischen Leberfunktion und Schlaf zu herrschen als beim Menschen, weil beim Kaninchen am Tage ein Schlaf‐ oder Trägheitszustand eintritt, wo sich die Leber meistens in ihrer sekretorischen Tätigkeitsphase befindet. Vielleicht ist die Mittagsruhe bzw. “die Verdauungsmüdigkeit” beim Menschen ein Gegenstück zum Tagesschlaf des Kaninchens. Denkbar ist, daß gewisse, während ihrer sekretorischen Tätigkeitsphase in der Leber gebildete Stoffe eine hypnotische Wirkung haben. Diese Annahme wird durch Versuche gestützt, die als Resultat ergaben, daß wäßriger Extrakt der Leber von schlafenden Tieren, lebhaften Tieren subkutan eingespritzt, bei diesen einen Trägheitszustand hervorzurufen scheint.This publication has 1 reference indexed in Scilit:
- Die Zentren des autonomen NervensystemsMonographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, 1928