Abstract
Die Einwirkung der Ferrocyanwasserstoffsäure auf bicyclische Terpene führte zu interessanten Ergebnissen, die im folgenden kurz zusammengefaßt sind: Die bicyclische Terpene, Camphen, α‐Pinen und No‐pinen vereinigen sich mit der Ferrocyanwasserstoffsäure unter Bildung fester, sehr beständiger Verbindungen nach folgender Gleichung: Diese Verbindungen lassen sich nur spalten, wenn sie mit überschüssiger Lauge mehrere Stunden bei etwa 160° (im Autoklaven) erhitzt werden. Es entstehen dabei (neben Terpenen) Alkohole und Basen: aus Camphen: Camphenhydrat und Isoborneol (neben Camphen) sowie Isobornylamin; aus α‐Pinen : α‐Terpineol (neben Limonen) sowie Isobornylamin, verunreinigt mit Isofenchylamin; aus Nopinen: α‐ Terpineol (neben Limonen), sowie Isofenchylamin. Es wird angenommen, daß die Alkohole und Basen von verschiedenen isomeren Verbindungen der Ferrocyanwasserstoffsäure sich ableiten: die Alkohole entstehen durch Verseifung wahrer Ester der Ferrocyanwasserstoffsäure, die Basenbilden sich aus Verbindungen, in denen der Isobornyl‐ bzw. Isofenchylrest an den Stickstoff der Cyangruppen gebunden ist. Eine Trennung der Anlagerungsverbindungen ist bisher noch nicht gelungen.Der aus Camphen entstehende Isobornylester zeigt übrigem die für alle Ester des Isoborneols charakteristischen Isomerisationserscheinungen. Von der Ferrocyanwasserstoffsäure werden ferner die Autoxydationsprodukte des Pinens und das bei der Hydratation zu Terpinhydrat intermediär entstehende Terpineol als leicht spaltbare Oxoniumsalze gebunden.

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