Auswirkungen von bewirtschaftungs‐umstellung und landschaftsräumlicher neuordnung auf ausgewählte vertreter der agrozoozönose am beispiel der webspinnen (Arachnida: Araneae)des “ökohofes seeben” bei halle (saale)∗
- 1 July 1997
- journal article
- research article
- Published by Taylor & Francis in Archives of Phytopathology and Plant Protection
- Vol. 31 (1) , 101-114
- https://doi.org/10.1080/03235409709383220
Abstract
Zielstellung der Untersuchungen in der Startphase des fünfjährigen Projektes ist, eine Arteninventarisierung im Gebiet des Ökohofes Seeben nördlich von Halle (Saale) vorzunehmen sowie den Einfluß der Schlaggrößen, der Saumbiotope und vor allem der Bewirtschaftungsumstellung zu beurteilen. Die Erhebungen erfolgten jährlich auf sechs Feldern und angrenzenden Habitaten mittels Barberfallen. Die bisherige Auswertung erbrachte 169 Spinnenarten, darunter 24 im Land Sachsen‐Anhalt und 21 in der Bundesrepublik Deutschland gefährdete Arten. In den Feldern dominierten die Linyphiidae O. apicatus, E. atra, E. dentipalpis, M. rurestris, L. tennis, P. microphthaimum, A. humilis sowie die Lycosidae P. agrestis und P. prativaga. Andere Arten wie, D. concolor, B. gracilis, H. signifer, P. júncea, T. ruricola, D. pusillus, X. kochi, O. claveata, P. degeerl, P. palustris, R. lividus, die vorwiegend in den Saumbiotopen (Raine, Ränder, Streuobstwiese) auftraten, waren auch in den Feldern stark repräsentiert. Zahlreiche Arten, zu denen A. cuneata, A. pulverulenta, T. terricola, X. miniata, X. nemoralis, A. albi‐mana, P. mirabilis, Ch. campestre, X. acerbus, Z. spinimana, P. festivus, D. praeficus, D. lutetianus zählen, ließen sich fast ausschließlich nur in den Saumbiotopen nachweisen. Die Artenzahlen in den Saumbiotopen waren fast doppelt so hoch wie die innerhalb der Felder. Beim Vergleich von zwei kleinflächigen Haferfeldern in reichstrukturierter Umgebung mit einem großflächigen Haferfeld in strukturarmer Umgebung im Jahre 1995 konnten im Hinblick auf die Arten‐und Individuenzahlen sowie dem Anteil der häufigsten Arten am Gesamtfang keine wesentlichen Unterschiede aufgezeigt werden. Auf dem größeren Feld fehlten aber einige Gnaphosidae‐ und Lycosidae‐Arten. Die Spinnenzönose der Felder des Ökohofes Seeben entspricht zwei Jahre nach Bewirtschaftungsumstellung noch weitestgehend der Fauna konventionell bewirtschafteter Felder in Mitteleuropa, obwohl sich auf den kleinflächigen Schlägen in reichstrukturierter Umgebung bereits Veränderungen abzeichnen.Keywords
This publication has 6 references indexed in Scilit:
- Grassy field margins and arthropod diversity: a case study on ground beetles and spiders in eastern Austria (Coleoptera: Carabidae; Arachnida: Aranei, Opiliones)Agriculture, Ecosystems & Environment, 1992
- Dominant insectivorous polyphagous predators in winter wheat: High colonization power, spatial dispersion patterns, and probable importance of the soil surface spiders (Araneae)Deutsche Entomologische Zeitschrift, 1992
- The effect of bio‐dynamic and conventional agriculture management on Erigoninae and Lycosidae spidersJournal of Applied Entomology, 1990
- Carabid Beetles in Their EnvironmentsPublished by Springer Nature ,1977
- Die mitteleurop ischen arten der gattung Trochosa C. L. Koch, 1848 (araneae, lycosidae). Morphologie, chemotaxonomie, biologie, aut kologieZoomorphology, 1964
- Synokologische untersuchungen an der fauna der Felder und FeldgeholzeZoomorphology, 1958