Steroide. LIII. 1H‐NMR‐Untersuchungen. Konfigurationszuordnung von 16‐substituierten 17‐Hydroxy‐Steroiden

Abstract
Die 1H‐NMR‐Spektren epimerer 16‐substituierter 17‐Hydroxy‐3‐methoxyöstra‐1,3,5(10)‐triene werden zur Konfigurationsbestimmung herangezogen. Aus der Kopplungskonstante J16,17 kann die Konfiguration eindeutig ermittelt werden, wenn die vier möglichen Epimeren mit gleichem 16‐Substituenten vorliegen. Liegt nur eine Verbindung vor, ist eine sichere Zuordnung allein durch J16,17 nur möglich, wenn J ≤ 2 Hz ist (16β,17α‐Konfiguration der Substituenten) oder wenn J > 8 Hz ist (16β,17β‐Konfiguration). Weitere zur Konfigurationsbestimmung geeignete Parameter sind die chemische Verschiebung der 13β‐Methylprotonen und die des 17‐Protons, die Tieffeldverschiebung dieses Signals nach Acetylierung oder nach „in situ”︁‐Reaktion mit Trichloracetylisocyanat sowie chemische Verschiebung und Gesamtaufspaltung des 16‐Protonensignals. Die Beiträge der 16‐Substituenten zur chemischen Verschiebung des 17‐Protons werden mit den aus 1‐substituierten Acenaphthenen erhaltenen Werten verglichen. Gleichungen zur Berechnung dieser Beiträge für die trans‐Verbindungen werden angegeben.