Abstract
Die Ausfallserscheinungen nach Herden im Zentralnervensystem folgen dem phylogenetischen Grundgesetz, nach dem die phylogenetisch alten Funktionen schwerer zum Ausfall zu bringen sind und sich rascher restituieren als die phylogenetisch jungen. Eine Diaschisiswirkung (v. Monakow) kommt beim vorher gesunden Gehirn hierbei nicht in Frage. Die Rückbildung der Ausfallserscheinungen kann auf sehr verschiedenen Wegen zustandekommen; der wichtigste Modus der Rückbildung ist die Wiederkehr der selbständigen Funktion der phylogenetisch alten Zentren der niederen Hirnteile nach Ausfall der höheren Hirnzentren. Die Uebungstherapie ist weitgehend imstande, diesen Restitutionsvorgang zu beschleunigen und zu vervollkommnen.