Zur H ufigkeit und Vermeidbarkeit von t dlichen unerw nschten Arzneimittelwirkungen

Abstract
Etwa jede zweite ärztliche Entscheidung betrifft die Arzneitherapie. Auf der Basis einer repräsentativen norwegischen Studie, die die Todesfälle durch Arzneimittel bei stationären internistischen Patienten mit Hilfe von Autopsien und Arzneimittelkonzentrationsmessungen erfasste, muss mit 58 000 Todesfällen allein im stationären internistischen Bereich in Deutschland gerechnet werden, von denen nur etwa 6% von den behandelnden Ärzten als solche klassifiziert wurden. Die mit der Arzneitherapie einhergehenden Risiken werden offenbar erheblich unterschätzt. In der Hälfte der Fälle handelt es sich um Medikationsfehler, die potenziell alle vermeidbar wären. Neben einer verbesserten klinisch-pharmakologischen Aus- und Fortbildung wäre der Einsatz klinisch-pharmakologischer Expertensysteme zur Therapieoptimierung ein entscheidender Schritt, um die derzeitige Situation zu verbessern. About every second decision of a medical doctor concerns drug therapy. On the basis of a representative Norwegian study, which analyzed fatal drug reactions in stationary patients of internal medicine wards by autopsy and plasma drug concentrations, in Germany 58 000 fatalities are occurring in this patient population. The treating physicians classified only 6% of drug induced fatalities as such. Therefore, the risk of drug therapy is grossly underestimated. In half of the cases medication errors were causative and therefore these could potentially all be avoided. In addition to improved pre- and postgraduate education in clinical pharmacology the use of computer-based expert systems would be a decisive step to optimize drug therapy.