Über die Konstitutionsabhängigkeit der Schwingungsstruktur im Absorptionsspektrum von aromatischen Kohlenwasserstoffen

Abstract
Die mehrfachen Versuche, die Konstitutionsabhängigkeit der Schwingungsstruktur im Absorptionsspektrum aromatischer Kohlenwasserstoffe zu deuten, erweisen sich bei näherer Untersuchung durchweg als unbefriedigend. Hierher gehören Stoßverbreiterung, bzw. inter‐ und intramolekularer Starkeffekt. Rein phänomenologisch wurde die Konstitutionsabhängigkeit der Schwingungsstruktur mit der ebenen Anordnung der Moleküle bzw. mit der Verkürzung der Lebensdauer angeregter Zustände durch Energieübertragung auf schwingungsfähige Substituenten in Zusammenhang gebracht. An Hand früherer und eigener Messungen wird gezeigt, daß für ein starres Molekülmodell das Auftreten von Schwingungsstruktur notwendig ist. Sie geht dagegen stets mehr oder weniger verloren, wenn durch Torsionsschwingungen einzelner Molekülteile gegeneinander Anregungszustände verschiedener Chromophore in Konkurrenz treten können. Die hierdurch bedingte verkürzte Lebensdauer eines angeregten Zustandes verursacht den Verlust an Schwingungsstruktur.