Zur Abhängigkeit des Gesangs vom Nahrungsangebot beim Gelbbauchnektarvogel (Nectarinia venusta)
- 12 January 1980
- journal article
- Published by Wiley in Zeitschrift Fur Tierpsychologie
- Vol. 54 (2) , 185-202
- https://doi.org/10.1111/j.1439-0310.1980.tb01071.x
Abstract
The influence of the food supply (flies and sucrose solution) on the song of the male Yellow‐bellied Sunbird (Nectarinia venusta) is described. This sunbird species does not sing if no flies are offered—independent of the concentration of the sucrose solution. Both subsong and full song appear if flies are offered ad libitum, depending on the concentration and quantity of the sucrose solution.Zusammenfassung: Der Gesang des Gelbbauchnektarvogel‐♂ (Nectarinia venusta) wurde abhängig vom Nahrungsangebot (Fliegen und Saccharoselösung) untersucht. Der Gesang dieser Nektarvogelart ist in Abb. 2 sonagraphisch wiedergegeben und in Kapitel A beschrieben und diskutiert. Stehen den Nektarvögeln keine Fliegen (Drosophila spec.) zur Verfügung, so singen sie unabhängig von der angebotenen Konzentration der Zuckerlösung weder „subsong” noch „full song” (Abb. 3 und 4). Bietet man den Nektarvögeln Fliegen ad libitum und Zuckerlösung mit vollem Zufluß an, so ändert sich sowohl die Dauer des „subsong” als auch die absolute Häufigkeit des „full song” mit der Konzentration der Lösung (Abb. 4). Dabei ist „subsong” erst bei einer höheren Konzentration zu hören als „full song”. Bei Angebot niedriger Konzentrationen bzw. von Wasser singen die Nektarvögel weder „subsong” noch „full song” (Abb. 4 und Kap. B2). Bei Angebot einer konstanten Lösungsmenge nimmt mit steigender Konzentration die absolute Häufigkeit des „full song” ab und die Gesangsdauer zu (Abb. 6 a und 8). Bei Angebot einer konstanten Konzentration und Variation der Lösungsmenge nimmt mit zunehmender Lösungsmenge die absolute Häufigkeit des „full song” ab und die Gesangsdauer zu (Abb. 7 und 8). Bei statistisch angebotenen Lösungsmengen nimmt die Gesangsdauer mit größeren Mengen zu; der Nektarvogel singt aber im Vergleich zu den unter 4. und 6. beschriebenen Versuchen nicht so lange. Die absolute Häufigkeit des „full song” ist insgesamt höher als bei den anderen Versuchsbedingungen (Abb. 9). Während der Mauser reagiert der Nektarvogel auf verschiedene Konzentrationen anders als unter normalen Bedingungen: Die Gesangsdauer verläuft zwar wie unter normalen Bedingungen (Abb. 6 a), die Anzahl der „full song”‐Strophen steigt jedoch mit zunehmender Konzentration (Abb. 6b). Die Ergebnisse werden unter etho‐ökologischen und energetischen Gesichtspunkten diskutiert. Wir nehmen an, daß der „full song” der Revier‐verteidigung dient. Trifft diese Annahme zu, so verteidigen die Nektarvögel außerhalb der Mauserzeit bei schlechter werdenden Nahrungsbedingungen ihr Revier stärker als bei gutem Nahrungsangebot.Keywords
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