Zwischen Einbezogensein und Widerstand: Angehörige im Umgang mit Zwangserkrankten
- 13 January 2003
- journal article
- abstracts
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Psychiatrische Praxis
- Vol. 30 (1) , 8-13
- https://doi.org/10.1055/s-2003-36627
Abstract
Zielsetzung und Methode: Um die vielfältigen Bewältigungsstrategien zu beschreiben, die Angehörige im Umgang mit einem zwangserkrankten Patienten entwickeln, wurden 22 narrative Interviews von Eltern, Partnern und Kindern zwangserkrankter Patienten mittels einer an die Grounded Theory angelehnten Auswertungsstrategie analysiert. Ergebnisse: Die befragten Angehörigen beschreiben im Zusammenleben mit zwangserkrankten Partnern, Kindern und Eltern verschiedene Belastungen. Sie entwickeln vielfältige Bewältigungsmechanismen. Eltern verfolgen eher erzieherische Strategien, während Partner vor dem Hintergrund einer stärkeren Ressourcenorientierung häufig die Eigenverantwortung des Patienten betonen. Bei Kindern scheint es zu einer Parentifizierung zu kommen. Diskussion: Die Bewältigungsmechanismen von Angehörigen Zwangserkrankter bewegen sich auf einem Kontinuum zwischen Miteinbezogensein in den Zwang und Opfern eigener Lebensbereiche bis hin zur „gesunden” Abgrenzung und hilfreichen Unterstützung bei der Bewältigung von Zwängen. Objective and Method: The aim of this study was to investigate the coping strategies of relatives of patients with obsessive-compulsive disorder. 22 narrative interviews were analysed by a Grounded Theory approach. Results: While parents in our investigation often try to educate their ill children, spouses focus on ressources of the patient. Children seem to take a parent-role in interaction with the ill father or mother. Discussion: Family members try to support patients in dealing with the illness. Therefore, different strategies to cope with OCD are developed, ranging between assisting in rituals and opposition to the symptoms.Keywords
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