Die cytologischen Grundlagen des Crossing-over bei Oenothera
Open Access
- 1 June 1948
- journal article
- research article
- Published by Walter de Gruyter GmbH in Zeitschrift für Naturforschung B
- Vol. 3 (5-6) , 188-196
- https://doi.org/10.1515/znb-1948-5-606
Abstract
Eine bisher dem Aliel p (ungetupfter Stengel) zugeschriebene pollenletale Wirkung des albicans-Komplexes der Oe. biennis wird nach einer Analyse der Oe. (biennis × Hookeri) albihookeri auf das Gen an (androletal oder androkton) zurückgeführt, das einwärts von s (sulfurea, schwefelgelbe Blüte) und auswärts von p (ohne rotes Pigment) liegt. Doppeltes Crossing-over auf der Strecke p-s bzw. P-S ist nicht beobachtet. Die pollenaktive Kombination pS-hHookeri, jetzt als p An S zu verstehen, kommt nur in zwei Crossing-over-Schnitten zustande, die sich über zwei Generationen verteilen. Das Segment pS von flavens der Oe. suaveolens, das an Stelle von PS in velans von Oe. Lamarckiana eingegliedert werden kann, enthält keinen Pollenletalfaktor; so ist p-velans in pollenaktiver Form durch eine einzige Überkreuzung zu gewinnen. Die Vermutung, daß das genetische Crossing-over bei Oenothera mit den interstitiellen, bis zur Anaphase erhalten bleibenden Chiasmen (den „Querarmen“) zusammenhängt, wird durch folgende Erfahrungen gestützt: 1. Formen, in denen das Crossingover häufig ist, haben viele Dauerchiasmen, und Formen mit seltenem Austausch sind arm an Chiasmen. 2. Oe. (Lamarckiana vetaurea × biennis) velutirubata, mit den Allelen vet - Vet (altgold gegen hochgelb) und r - R (weiß- gegen rotnervig) im einzigen freien Chromosomenpaar, zeigt in diesem Paar bis zu 5% Querarme und brachte 2% vet R-Crossovers. 3. So wie doppeltes Crossing-over nie beobachtet wurde, so sind Chiasmen immer einfach. Ob die normalen Endbindungen der Diakinesechromosomen bei Oenothera immer terminalisierte Chiasmen darstellen, wird noch genauer zu prüfen sein.Keywords
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- The cytological theory of inheritance inOenotheraJournal of Genetics, 1931