Inanspruchnahme von Hilfen zur Erlangung der Nikotin-Abstinenz

Abstract
Das Ziel der vorliegenden Studie ist die Bestimmung der Inanspruchnahme von Hilfen zur Erlangung von Abstinenz bei Rauchern in der erwachsenen Allgemeinbevölkerung. Weiterhin sollen Raucher mit bzw. ohne Inanspruchnahme von Hilfen hinsichtlich des Rauchverhaltens, ausgewählter soziodemographischer Variablen sowie der Motivation zur Verhaltensänderung charakterisiert werden. Hierzu wurden 4075 Personen einer zu 70,2% ausgeschöpften Einwohnermeldeamtsstichprobe einer norddeutschen Region in einem persönlichen Interview befragt. Von allen befragten Rauchern, die jemals einen Abstinenz- oder Reduktionsversuch unternommen hatten, nutzten 14,3% irgendeine Form von Hilfen. Unter den verschiedenen Hilfen wurden nikotinsubstituierende Präparate (7,8%), Akupunktur (6,7%) und Entwöhnungskurse (1,9%) am häufigsten genannt. Derzeitige Raucher nahmen verglichen mit ehemaligen Rauchern häufiger Hilfen in Anspruch (19,0% bzw.8,5%). Inanspruchnehmer von Hilfen konsumierten im Mittel mehr Zigaretten, rauchten seit längerer Zeit, waren schwerer körperlich nikotinabhängig, erfüllten häufiger die Kriterien einer Nikotinabhängigkeit nach DSM-IV und befanden sich in Stadien einer erhöhten Änderungsmotivation. Weiterhin zeigte sich ein erhöhter Frauenanteil sowie ein höheres durchschnittliches Alter unter den Inanspruchnehmern von Hilfen. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf zukünftige sekundärpräventive Maßnahmen diskutiert.

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