Abstract
VIII. Zusammenfassung: . In den untersuchten Pflanzen finden sich sehr wechselnde Mengen von Teilungswuchsstoffen. Diese Tatsache ist für eine dynamische Wertuug der Pflanzen von wesentlicher Bedeutung. Das unterschiedliche Vorkommen von Wuchsstoffen wirkt sich auch auf den Boden aus, so daß ein Kreislauf der Wirkungen entsteht. Mikroorganismen und Blütenpflanzen können sich über die Teilungswuchsstoffe anregen. Auch über die Kompostierung kann die Wirkung geleitet werden. Wenn der Gärtner auf gepflegten Böden durch Anwendung größter Düngermengen Höchsternten erzielt, so sind hierfür nicht unter allen Umständen die großen Düngermengen das Primäre, sondern die wechselnden Zellteilungsanreger. Diese Auffassung bedeutet eine Art Umkehrung landläufiger Vorstellungen1) . In der Mistel und in der Kamille finden sich besonders viele Wuchsanreger. Bei der Kamille tritt die Wuchsanregung auf Hefe auch in der Anaerobiose einBei den anderen untersuchten Pflanzen ist der Gehalt an Wuchsstoffen recht verschieden. Als untere Wirkungsgrenze kann etwa 1/10000 der vorgelegten Extraktmenge gelten. Für die Berechnung wurde 1/2000 zu Grunde gelegtDer wechselnde Gehalt an Teilungswuchsstoffen ist allgemein biologisch und landwirtschaftlich von Bedeutung . Auch aus wasserhaltigen Pflanzen gehen in Äther Wuchsstoffe über . Bei Phaseolus bewirkt verschiedenwelliges Licht deutlich eine Differenzierung der Hefenwachstumsanreger . In etiolierten Kartoffeltrieben finden sich sehr wenig, in etiolierten Senfpflanzen ziemlich viel Wachstumsförderer . Aus Stallmist lassen sich mit Alkohol (96%) Wuchsanreger extrahieren . Die zahlenmäßige Festlegung der Wachstumsanregungswerte der deutschen Pflanzen gehört mit zu dem Begriff einer physiologischen Flora Deutschlands Die vorliegenden Auszüge aus unseren Versuchsberichten mögen auch als ein Beitrag zu einer Inventarisierung des biologischen Nationalvermögens, soweit es sich um unsere Pflanzenwelt handelt, gewertet werdenBei der Durchführung der zahlreichen Versuche, von denen hier nur ein kleiner Teil verwertet werden konnte, wurde ich durch die Herren Dr. Steude, Dr. Rippel und teilweise durch Dr. Peter in dankenswerter Weise unterstütztBesonderer Dank gilt der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, mit deren Hilfe die Untersuchungen an Ranunculus, Avena, Trifolium, Phaseolus, Crepis, Galium Mollugo ausgeführt werden konnten

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