Zur Stereochemie der Carbonsäuredianion‐Aldehyd‐Addition unter kinetisch und thermodynamisch kontrollierten Bedingungen — Reindarstellung und Konfigurationszuordnung von 2,3‐disubstituierten threo‐ und erythro‐3‐Hydroxycarbonsäuren

Abstract
Unter kinetisch kontrollierten Bedingungen ( ‐ 50°C, 10 min) vereinigten sich die Carbonsäuredianionen 2 mit Aldehyden 3 zu den threo/erythro‐Addukten 4/5 (Schema 1), wobei der threo‐Anteil mit der Raumerfüllung der Substituenten an 2 oder 3 stark ansteigt und mit dem Ladung/Radius‐Verhältnis der zu 2 gehörigen Gegenionen ebenso deutlich abfällt. Daraus wird auf einen syn‐Übergangszustand mit cycloadditionsähnlicher HOMO‐LUMO‐Wechselwirkung zwischen 2 und 3 geschlossen (Schema 3). Unter thermodynamischer Kontrolle (22 ‐ 50°C, 1 — 3 Tage) erhöht sich bei geeigneter Substitution die threo‐Selektivität gegenüber der kinetischen Kontrolle beträchtlich. Es wird die Reindarstellung der aus 4 und 5 durch saure Hydrolyse entstehenden Hydroxysäuren 6 und 7 beschrieben, deren Konfiguration auf Grund von 1H‐NMR‐Daten zweifelsfrei zugeordnet werden kann.

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