Untersuchungen an der PN‐Doppelbindung, IV. Phosphorsäure‐imid‐azide

Abstract
Zum Studium eines phosphoranalogen Imid‐azid/Tetrazol‐Gleichgewichtes wurden Phosphorsäure‐imid‐azide (C6H5)2(N3)PNR synthetisiert, die nach ihren IR‐Spektren jedoch ausschließlich in der offenkettigen Azid‐Form vorliegen. Mit Phosphinen setzen sie sich zu farblosen Bis(phosphinimiden) R2(R3PN‐)PNR um. Die bei Stickstoff‐Abspaltung entstehenden Azene reagieren unerwartet nicht als 1.3‐Dipole; für das aus der Tosyl‐Verbindung und Dicyclopentadien gebildete 1 : 1‐Addukt ließ sich eine Aziridin‐Struktur nachweisen. Die Befunde sind im Einklang mit einer Konjugations‐Sperrwirkung durch Phosphor(+5) der Koordinationszahl 4.