Abstract
Vor einiger Zeit wurde ein neues Prinzip zur Registrierung der Gesamtinformation (Amplituden und Phasen) in einem Beugungsbild angegeben, welches nicht – wie die Holographie – Interferenzen der Streuwellen mit einer Referenzwelle voraussetzt. Von wesentlicher Bedeutung sind hierbei Interferenzen benachbarter Streuwellen, die entstehen, wenn die Objektfunktion Q(x,y) mit einer verallgemeinerten Primärwellenfunktion p(x,y) multipliziert wird. Im Fourierraum (Beugungsdiagramm) entstehen dabei Faltungen der Fouriertransformierten dieser Funktionen; durch geeignete Formung von p(x,y) läßt sich erreichen, daß die erwähnten, zur Phasenbestimmung ausnutzbaren Interferenzen benachbarter Streustrahlen resultieren. Zum Unterschied zur Holographie soll dieses Verfahren “Ptychographie” (ξ = Falte) genannt werden. Das Verfahren ist für periodische und nichtperiodische Strukturen anwendbar; die einfachsten und übersichtlichsten Beziehungen ergeben sich für Kreuzgitter. In der vorliegenden Arbeit wird die Theorie für Raumgitter mit und ohne Berücksichtigung der dynamischen Theorie erweitert. An einem praktischen Beispiel werden die auftretenden Effekte demonstriert.