Abstract
Das Ziel der vorliegenden Untersuchungen ist die Erfassung von Fluktuationen der mikrobiellen Biomasse und ihres Stickstoffgehaltes in Abhängigkeit von Bewirtschaftungsmaßnahmen und der Jahreszeit. Versuchsobjekte sind langjährig unterschiedlich intensiv bewirtschaftete Betriebe (biologisch‐dynamisch und konventionell) auf Parabraunerden. Die konventionell bewirtschafteten Felder hatten im Frühjahr (vor Vegetationsbeginn) und im Herbst niedrigere Bio‐C‐, Bio‐N‐Anteile bezogen auf die organische Substanz im Vergleich zu den biologisch‐dynamisch bewirtschafteten Feldern. Während des Aufwuchses der Hauptfrucht vergrößerten sich die Bio‐C‐ und Bio‐N‐Anteile stark, Der Anstieg der Bio‐C‐ und Bio‐N‐Anteile war auf den konventionell bewirtschafteten Feldern höher und kontinuierlich im Vergleich zu den biologisch‐dynamisch bewirtschafteten Schlägen und ist wahrscheinlich sowohl auf eine größere Wurzeldeposition als auch auf die bessere Nährstoffversorgung dieser Felder zurückzuführen. In den biologisch‐dynamisch bewirtschafteten Feldern sank der Bio‐N unter N‐Mangelbedingungen, während der Bio‐C keine Veränderung zeigte. Dadurch weitete sich das C/N‐Verhältnis der mikrobiellen Biomasse, worin die Rolle der mikrobiellen Biomasse sowohl als sink wie auch als source von Nährstoffen deutlich wird. Die durchschnittliche Umsatzzeit des Bio‐N‐Pools betrug auf allen Betrieben ca. 1 Jahr. Die Umsatz/eit des Bio‐C‐Pools war auf den konventionell bewirtschafteten Feldern doppelt so hoch wie auf den biologisch‐dynamisch bewirtschafteten Feldern. Die Ergebnisse weisen auf qualitative und funktionale Unterschiede im Humuskörper sowie auf unterschiedliche interne Nährstoffzyklen hin.