A.I.D.-Couples: psychological and psychopathological evaluation
- 1 September 1975
- journal article
- Published by Hindawi Limited in Andrologia
- Vol. 7 (3) , 187-194
- https://doi.org/10.1111/j.1439-0272.1975.tb00925.x
Abstract
Zusammenfassung Psychologische und psychopathologische Auswertung bei heterologer Insemination Die Insemination mit Fremd-Samen ist eine technisch einfache Methode. Die erste Frage, die sich dabei ergibt, ist die Akzeptabilität d.h. in welchem Umfang ist ein technischer Eingriff psychosozial zu akzeptieren: auf der einen Seite in der kleinen Gemeinschaft der Ehe, die mit Kinderwunsch kommt und andererseits in der größeren Gemeinschaft der Gesellschaft, welche die Umwelt der Familie prägt. Die vorliegende Stúdie ist ausgerichtet auf die sexual-psycho- und -pathologischen Faktoren der Annahme durch das Ehepaar. Es handelt sich um eine dreijährige Untersuchung einer ausgewählten Gruppe von 98 Patienten, die relativ bzw. absolut infertil waren. Die Studie soll versuchen abzuwägen und auf folgende Fragen zu antworten: Was bedeutet es für den Mann, für die Frau und für das Ehepaar, wenn der Arzt beim Manne eine relative bzw. absolute Infertilität diagnostiziert? Was bedeutet eine derartige Feststellung für die eheliche Beziehung und wie st ark muß diese Bindung sein, damit diese Information befriedigend angenommen werden kann und das Paar dann auch als eine Einheit entscheiden kann über die positive Wahl einer kinderlosen Ehe, die Adoption, die Pflege-Familie und AID. Was wird von den Årzten erwartet (Androloge, Gynaekologe), die an der Experten-Information über AID speziell die Bedeutung der Beziehung Arzt: Ehepaar teilhaben? Die klinischen Ergegnisse umreißen die Stärke der psychosexuellen Dynamik um die AID. Es hat den Anschein, daß es in unserer vor allem kontrazeptiv eingestellten Gesellschaft nicht so einfach für ein Ehepaar ist, die biologische Infertilität zu akzeptieren und in die Ehe einzubauen. Der Weg von dem Augenblick des Verdachtes auf Unfruchtbarkeit bis hin zur klaren medizinischen Diagnose scheint meistens eine vorgezeichnete Krisensituation zu sein, in der die psychosexuelle Bindung einer Beziehung durch die einseitige Konzentration auf die Fortpflanzung bedroht sein kann. Die definitive Diagnose einer Infertilität aktiviert einen Prozeß der Trauer auf psychologischer Ebene: Verlust von Glück auf ein biologisch verwand tes Kind auf beiden Seiten. Das Paar will Erfolg haben in einer neuen Selbstdarstellung ohne die biologische Dimension der Fortpflanzung. Diese Identitätskrise des Ehepaares (beschattet von Schuld, Aggression und Minderwertigkeitskomplexen) ist von einer personalen sexuellen Identitätskrise begleitet. Das Paar muß durch diese Krise öfter hindurchgehen als wenn es nich in diesem psychosozialen Vakuum stände, wobei zu berücksichtigen ist, daß unsere Kontrazeptions-Gesellschaft ausschließlich auf Geburtenkontrolle ausgerichtet ist und ein Tabu-Verhalten gegenüber AID zeigt. Das interpsychische und intrapsychische Problem wird durch die Ergebnisse der projektiven Tests (TAT, Rorschach, Lüscher-Farb-Test) bestätigt. In Löwen wird die Beratung hinsichtlich AID durch ein Team vorgenommen (Andrologen, Gynaekologen, Urologen, Psychiater und Ethiker). Die Autonomie des Ehepaares während der Beratung wir voll gewährleistet. Der psychiatrische Sexologe gewährt dem Ehepaar die Möglichkeit der Reflexion: Wie kann man dem Paar, das sich in Schwierigkeiten befindet, sorgfältig und vollständig helfen, wenn man außerdem berücksichtigt, daß es auch um das Wohl des Kindes geht? Analyse des Kinderwunsches — Wo Elternschaft nicht so sehr eine biologische (Fortpflanzung) als eine psychosoziale Rolle spielt — wo AID nicht einfach eine versteckte Negierung der biologischen Infertilität ist. Analyse der Partnerbeziehung — Die Qualität der Beziehung wird klar dargestellt über das Ausmaß der wiedergewonnenen psychosexuellen Identität und zwar auf dem Wege über die Identitätskrise. Die Freiheit, hinsichtlich der biologischen Fortpflanzungsaspekte, korreliert mit der Erfahrung, daß AID ein technischer Vorgang auf einer biologischen Ebene ist: unterhalb der Ebene der Verwandtschaftlichkeit, nicht verwandtschaftlich (der Samen stammt von einem Hoden, Anonymität). Auf diese Weise stellen beide Partner das Kind erfolgreich in den Rahmen ihrer personalen Beziehung zueinander. Unter der Voraussetzung, daß der Arzt wirklich “frei” ist für eine adäquate Hilfestellung bei einer derartigen Entscheidung muß er vor allen Dingen darüberhinweggehen, daß das enge medizinisch-somatische, individualistische Modell von einer verwandtschaftlichen Sicht eines Ehepaares ausgeht und daß das enge psychoanalytische Modell die psychosoziale Realität hinter Trugbildern zu verstecken droht. Resumen A.I.D.-parejas: Evaluación psicológica y psicopatológica La inseminación por esperma de dador es una intervención tècnicamente simple. La primera pregunta que surge es acerca de su aceptación, es decir, hasta qu é punto es dicha intervención psicosocialmente aceptable: por un lado en la pequeña comunidad de matrimonios que ponen la demanda; por el otro lado, en la comunidad más grande de la sociedad que conforma el medio ambiente de este familia. Este estudio, esta focalizado en los factores psico(pato)lógicos de la aceptación por la pareja. Es un research de tres años de un grupo seleccionado de 98 pacien tes (con inferti-lidad relativa o absoluta). El estudio tratará de pesar y responder las siguientes preguntas: —Qué significa para el hombre, para la mujer, para la pareja cuando el médico diagnostica la infertilidad biológica relativa o absoluta del hombre? —Qué significa dicha afirmación, para la...Keywords
This publication has 2 references indexed in Scilit:
- Psychological Aspects of Human Artificial InseminationArchives of General Psychiatry, 1965
- SOCIOLOGIC AND PSYCHOLOGICAL ASPECTS OF ARTIFICIAL INSEMINATION WITH DONOR SEMENJAMA, 1951