Carborane, Antikronen und große Räder

Abstract
Die supramolekulare Chemie mit Bor‐Kohlenstoff‐Clustern hat durch zwei Altmeister der Borchemie wesentliche neue Impulse erhalten: Hawthorne et al. berichteten in einer Reihe von Arbeiten über “Mercuracarboranden”, Makrocyclen aus drei oder vier C2B10‐Carboranen, die über die entsprechende Zahl von Hg‐Atomen verknüpft sind, und deren Komplexierungsverhalten, das an Kronenether mit inverser Ladungsverteilung denken läßt; Wade et al. (siehe Zuschrift auf S. 1402 f.) gelang die Darstellung eines Makrocyclus, in dem sich drei meta‐Phenylen‐ und drei meta‐Carborandiyleinheiten abwechseln und der nicht nur als ungewöhnliche Wirtverbindung, sondern auch als Ausgangsmaterial für neuartige Metallkomplexe einiges verspricht.