Abstract
Es werden die Einschluß- und Prototropie-Gleichgewichte des α-Dextrin-Methylorange und des β-Dextrin-Methylorange spektrophotometrisch untersucht. Der in der vorigen Mitteilung aufgezeigte Zusammenhang beider Gleichgewichte wird dabei verifiziert und der Schluß erhärtet, daß die Cyclodextrine in ihren Einschlußverbindungen als elektrophile Komponente fungieren. Die Änderung, die das Spektrum des Methylorange in saurer Lösung durch Cyclodextrinzusatz erfährt, wird auf die Tautomerie zwischen der roten „Azonium“-Form und der farblosen „Ammonium“ Form des Methylorangezwitterions zurückgeführt. Eine Diskussion der energetischen Verhältnisse ergibt, daß im Cyclodexrin-Hohlraum eine hohe Feldstärke herrscht, was zur Folge hat, daß Dipolmoleküle und polarisierbare Verbindungen dort festgehalten werden. Da die potentielle Energie der Polarisierbarkeit und damit der Molekularrefraktion proportional ist, geht die Stabilität der Einschlußverbindungen der Molekularrefraktion symbat. Zum Schluß wird die hier vertretene Auffassung mit derjenigen Cramers verglichen.

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