Abstract
Durch Umsetzung von L-Menthol mit Acrylsäure, Methacrylsäure oder Vinylisocyanat wurden optisch aktive Monomere erhalten. Acrylsäure- und Methacrylsäure-L-menthylester lassen sich in Substanz oder in Lösung mit Azoisobuttersäurenitril, Grignard- Verbindungen oder Co-γ-Strahlen bei +20° und —78°C polymerisieren. N-Vinyl-carbaminsäure-L-menthylester konnte durch γ-Strahlung nur in Lösung polymerisiert werden, nicht aber im kristallinen Zustand. Alle Polymeren sind optisch aktiv. Die Größe der molaren Drehwerte und die Wellenlängen der Cotton-Effekte hängen vom Wachstumsmechanismus ab. Aus dem Vergleich dieser Meßwerte wird geschlossen, daß die strahlenchemische Polymerisation der Acryl- und Methacrylester bei —78° im glasigen Zustand nach einem radikalischen Mechanismus verläuft. Bei der Polymerisation in Substanz bis zu vollständigem Umsatz können glasklare, optisch aktive Formkörper erhalten werden.