Ergebnisse Eines Offenen Therapieversuches Mit Naproxen Bei Patienten Mit Degenerativen Gelenkerkrankungen
- 1 January 1973
- journal article
- clinical trial
- Published by Taylor & Francis in Scandinavian Journal of Rheumatology
- Vol. 2 (sup2) , 80-88
- https://doi.org/10.3109/03009747309097104
Abstract
Unter Anwendung eines neuen Dokumentationssystems zur quantitativen Symptomerfas-sung wurden knntrollierte Therapieversuche bei Patienten mit degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenerkran-kungen durdhgerährt. Die Behandlung der R lieu ma-tikcr erfolgte durchschnittlich 25 Tage lang mit einer Tagesdosis von 500 mg Naproxen. Die Diagnostik und Dokumentation der klinischen Symptomatik erfolgte durch 9 Ärzte nach einem ge-normten Untersuchungsprinzip. 98 Patienten (66 Männer und 32 Frauen) von durchschnittlich 56 Jahren (40–72 Jahre) mit einer durchschnittlichen Krankheits-dauer von 10 Jahren wurden in den Versuch einbe-zogen. Die statistische Auswertung der Befunddoku-mente erfolgte nach Beendigung des Therapieversuches hinsichtlich subjektiver Wirkungseinschätzungen, der Nebenwirkungen sowie in Bezug auf die objektivierbare klinische Symptomatik. Aus den objektiven Angaben über pathologisehe Zustände am Bewegungsapparat wurden Indizes über die Schmerzen (GSI), funktionelle Störungen an Gelenken und bei komplexen Bewegungsabläufen (GFI), über morphologische Veränderungen (GZ1) und die Gesamt-summe dieser Indizes als klinischer Gesamt-lndex (KG1) gebildet. Die prozentuale Veränderung der Indizes über die Dauer des Therapieversuches wurde für jeden Einzel-fall als Therapieeffekt (ETH) berechnet und statistisch ausgewertet. Subjektiv beurteilten in sehr guter Übereinstimmung die Patienten und Ärzte bei 60 % der Männer und 29 %der Frauen eine mäsige bis wesentliche Besserung des Leidens unter der Naproxentherapie. Die Wirkungs-unterschiede zwischen Männern und Frauen sind hochsignifikant. Nebenwirkungen wurden auch nur bei 14 % der Männer, aber bei keiner Frau beobachtet. Die Nebenwirkungen waren reversibel und ver-schwanden nach dem Absetzen des Medikamentes. Die objektiven Befunde korrelierten sehr gut zu den subjektiven Urteilen in 70 % der Fälle. Nur in 30 % der Fälle traten Abweichungen zwischen objektiven und subjektiven Befunden auf. Anhand der objektiven Symptomatik konnten der analgetische-, funktionelle-, antiphlogistische- und der gesamtkli-nische Therapieeffekt statistisch ermittelt werden. Bei Männern waren diese Effekte 49 %, 41 %, 27 %, 41 % und bei den Frauen 23 %, 20 %, 14 %, 22 %. Auch die objektiven Parameter weisen einen hochsignifi-kanten Wirkungsunterschied von Naproxen bei Männern und Frauen auf. Die Ursache dieser Wirkungs-unterschiede konnte nicht geklärt werden.Keywords
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- Numerical Method of Evaluating the Status of Rheumatoid ArthritisAnnals of the Rheumatic Diseases, 1958