Über physiologische und pathophysiologische Grundlagen der Röntgendiagnostik des Herzens1. I. Mitteilung: Anpassungsvorgänge des gesunden Herzens an physiologische Belastungen

Abstract
Über physiologische und pathophysiologische Grundlagen der Röntgendiagnostik des Herzens Zusammen fassend zeigen die Untersuchungen, daß das gesunde Herz in Ruhe und bei physiologischer Belastung nicht nach den am isolierten Tierherzen gewonnenen Gesetzmäßigkeiten arbeitet. Die Restblutmenge des menschlichen Herzens ist in Ruhe größer, als man auf Grund der experimentellen Untersuchungen am isolierten Tierherzen und am Herz-Lungen-Präparat angenommen hatte. Die Restblutmenge beträgt im Verhältnis zum Schlagvolumen bei Menschen mit durchschnittlicher Leistung etwa 2:1. Sie ist beim kleinen Asthenikerherzen vermindert. Während einer akuten kurzdauernden physiologischen Druck- und Volumenzunahme wird das menschliche Herz nicht größer. Gestützt auf physiologische Untersuchungsergebnisse wird angenommen, daß die Steigerung der Kraftentfaltung durch nervös-hormonale Einflüsse herbeigeführt wird. Zur Vergrößerung des Schlagvolumens wirft das Herz einen Teil seines Restblutes — Schlagvolumenreserve — aus, es steigert damit das Fassungsvermögen für die vermehrt zuströmende Blutmenge. Langjährige körperliche Belastung wie Dauersport und Schwerarbeit, führen zu einer mäßigen Hypertrophie des Herzmuskels und zur regulativen Dilatation mit gleichzeitiger Zunahme der Restblutmenge in Ruhe. Die regulative Dilatation ist die wesentliche Voraussetzung für die vermehrte Volumenleistung des Herzens bei Dauersportlern während einer Belastung. Durch die vergrößerte Restblutmenge ist erst die Möglichkeit zur Vermehrung des Schlagvolumens gegeben. (Vergrößerte Schlagvolumenreserve des regulativ dilatierten Herzens.) Inwieweit die am gesunden Herzen nachweisbaren Anpassungsvorgänge auch bei krankhafter Druck- und Volumenbelastung des rechten und des linken Ventrikels wirksam sind, und unter welchen Voraussetzungen die am isolierten Tierherzen nachgewiesenen Gesetzmäßigkeiten unter krankhaften Bedingungen zur Steigerung der Kraftentfaltung einsetzen, wird in einer zweiten Mitteilung dargelegt werden. (Summary at the end of the II. Communication, Dtsch. med. Wschr., No. 19, May, 13, 1955) Acerca de los fundamentos fisiológicos y fisiopatológicos del röntgendiagnóstico cardíaco. Primera comunicación (Resumen al final de la segunda comunicación, Dtsch. med. Wschr., No. 19, 13 de Mayo de 1955.)

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