Abstract
Disilene, Verbindungen mit einer Silicium‐Silicium‐Doppelbindung, können als thermisch stabile, gelbe oder orangefarbene kristalline Verbindungen isoliert werden, wenn die Raumerfüllung der an die Siliciumatome gebundenen Substituenten (Mesityl‐, tert‐Butyl etc.) aus‐reicht, um eine Polymerisation zu verhindern. Strukturelle und spektroskopische Untersuchungen belegen eine Reihe von Ähnlichkeiten zwischen den (3p‐3p)π‐Bindungen der Disilene und den (2p‐2p)π‐Bindungen der Olefine. Allerdings sind Disilene erheblich reaktiver als Alkene. Die Reaktionen der Disilene führen zu einer Vielzahl neuer Verbindungsklassen des Siliciums unter Einschluß drei‐ und viergliedriger Ringe, die neue Fragen zur chemischen Bindung aufwerfen.