Ergebnisse eines Trainingsprogramms zur Verbesserung der visuellen Auffassungsschnelligkeit und Konzentrationsf higkeit bei Hirngesch digten

Abstract
A program for the training of perceptual speed and attention with a duration of four weeks was developed and given to thirty brain damaged patients. In order to evaluate a possible generalization effect of the training all subjects were tested three times, i.e. at the beginning of the training, after four and after eight weeks with a series of 16 standardized psychometric tests. These comprised tasks which closely resembled the training procedures as well as tasks testing psychomotor functions in a broader sense and even tasks of reasoning and other intellectual functions. To test the different effects of training, spontaneous recovery and test repetition an experimental design with two groups of patients and two control groups was necessary. Only the groups of patients showed a significant and marked improvement in all tests which could neither be explained by spontaneous recovery nor by test repetition. The training effect proved to be stable after four weeks. The most marked improvement, however, was seen with those tasks most closely resembling the training procedures; in no case the performance level of the control groups was reached. Ein 4wöchiges Trainingsprogramm zur Verbesserung der visuellen Auffassungsschnelligkeit und Konzentrationsfähigkeit Hirngeschädigter wurde entwickelt und an 30 Patienten erprobt. Um einen möglichen Generalisierungseffekt des Trainings auch auf trainingsunähnliche Funktionsbereiche zu überprüfen, wurden alle Patienten zu drei Zeitpunkten im Abstand von jeweils vier Wochen mit einer Serie von 16 standardisierten psychometrischen Testverfahren untersucht, die sowohl dem Training unmittelbar verwandte Aufgaben als auch psychomotorische Tests im weiteren Sinne und sogar Tests zur Prüfung des logischen Denkens und anderer intellektueller Funktionen umfaßte. Zur getrennten Erfassung von Trainings-, Spontanbesserungs- und Testwiederholungseffekten war ein Versuchsplan mit zwei Patienten- und zwei Kontrollgruppen erforderlich. Die Ergebnisse zeigten nur für die Patientengruppe eine trainingsabhängige bedeutsame Leistungsverbesserung in allen untersuchten Funktionsbereichen, die nicht durch Spontanbesserung oder Testwiederholungseffekte erklärbar ist und auch nach vier Wochen noch stabil war. Die Leistungsverbesserungen waren für die trainingsähnlichen Funktionsbereiche am deutlichsten; es wurde in keinem Fall das Niveau der Kontrollgruppe erreicht.