Der Fremdbeurteilungsbogen für hyperkinetische Störungen (FBB-HKS) - Prävalenz hyperkinetischer Störungen im Elternurteil und psychometrische Kriterien

Abstract
Zusammenfassung. Fragestellung: Der Fremdbeurteilungsbogen für Hyperkinetische Störungen (FBB-HKS) ist Bestandteil des Diagnostik-Systems für Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter nach ICD-10 und DSM-IV (DISYPS-KJ). Er erfaßt in 20 Items die Symptomkriterien nach ICD-10 und DSM-IV. Die vorliegende Studie untersucht die Häufigkeit der einzelnen Symptome, sie überprüft die Reliabilität der Subskalen und der Gesamtskala, die Skalenkorrelationen sowie Alters- und Geschlechtseffekte. Stichprobe: Der Fragebogen wurde in einer Feldstichprobe von N = 165 Eltern von Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren beantwortet. Ergebnis: Bei Jungen schwanken die Symptomprävalenzen zwischen 31,4 % für “zappeln” und 8,1 % für “nicht beenden”, “schlecht organisieren” und “fühlt innere Unruhe”. Sie sind damit um das zwei- bis zwölffache gegenüber Mädchen erhöht. Bei 11 von 20 Items konnte das erhöhte relative Risiko gegen den Zufall abgesichert werden. Die Reliabilität der Subskalen Aufmerksamkeitsstörung, Hyperaktivität und Impulsivität sowie der Gesamtauffälligkeitsskala ist zufriedenstellend bis sehr gut. Auf allen Skalen konnten deutlich höhere Rohwerte bei Jungen im Vergleich zu Mädchen nachgewiesen werden. Es war jedoch kein signifikanter Alterseffekt feststellbar. Schlußfolgerung: Der Fremdbeurteilungsbogen für Hyperkinetische Störungen (FBB-HKS) ist für die untersuchte Altersgruppe als Elternfragebogen ein intern konsistentes Verfahren. Mit der Vorlage von Normen kann er in der Praxis gut eingesetzt werden.

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