Abstract
Aus Südamerika sind nur 6 Tanytarsini‐Arten beschrieben. Die Fauna Südchiles und Westpatagoniens war bisher unbekannt. Das auf 2 Reisen 1953–1954 und 1969–1970 von Prof. Brundin und dem Verfasser gesammelte und für limnische Biotope repräsentative Material enthielt 11 Arten, einschließlich 2 neuer Genera: Camposia echinata gen. n. sp. n., Nimbocera patagonica gen. n. sp. n.,Paratanytarsus sp. Anden, Rheotanytarsus globosus sp. n., Rh. lamellatus sp. n., Tanytarsus clivosus sp. n., T. hamatus sp. n., T. fastigatus sp. n., T. paraligulatus sp. n., T. rinihuensis sp. n. und T. tuberculatus sp. n. Die Beschreibung der einzelnen Arten schließt meist das Puppenstadium und teilweise auch das Larvenstadium ein. Beigefügt sind Daten zur Ökologie und Verbreitung. Über die Hälfte der gefundenen Arten gehören zur Gattung Tanytarsus, wobei fast jede Art nach imaginalmorphologischen Merkmalen einen eigenen Typus darstellt. Eine Deutung dieser Verhältnisse ist noch nicht möglich, da die Tanytarsini‐Fauna Südamerikas noch weitgehend unbekannt ist. Eine wohl obligat parthenogenetische Art ist Paratanytarsus sp. Anden. Sie ist der einzige sicher nachgewiesene Vertreter dieser Gattung in Südamerika und stellt wahrscheinlich ein allochthones Faunen‐element nearktischen Ursprungs dar. Die südlichste bisexuelle Paratanytarsus‐Population wurde in Zentralmexico nachgewiesen und ist hier unter Paratanytarsus tolucensis sp. n. beschrieben. Die Fauna des Untersuchungsgebietes ist artenarm. Gründe hierfür werden diskutiert. Faunenbeziehungen zu anderen Teilen Südamerikas bestehen bisher nur bei Tanytarsus paraligulatus. Mindestens 3 nächst verwandte Arten aus Amazonien sind bekannt. Eine dieser Arten wird hier als Tanytarsus ligulatus sp. n. beschrieben.

This publication has 2 references indexed in Scilit: