Abstract
Nach einer allgemeinen Einführung in die Faktorenanalyse mit Darstellung der wichtigsten dabei auftretenden Matrizen an Hand eines Ablaufdiagramms werden zwei Möglichkeiten erläutert, wie man die Faktorenanalyse in der medizinischen Diagnostik einsetzen könnte. Einmal kann sie zur Schätzung von Größen verwendet werden, die man direkt nicht messen kann, auch nicht an einer kleinen Stichprobe. Voraussetzung ist dann allerdings, daß man andere Variable kennt, die mit der geschätzten korrelieren. Die zweite Möglichkeit wäre die Verwendung der Faktorenanalyse zur Definition und Schätzung komplexer Gegebenheiten, z. B. von Krankheiten. Man könnte eine Krankheit als einen Faktor im Sinne der Faktorenanalyse definieren„ der bei wiederholten Erhebungen immer wieder auftritt. Eine solche multivariate metrische Definition könnte nützlich sein. Gegenüber einigen anderen Lösungsvorschlägen für das diagnostische Problem hat dieses Modell den Vorzug, daß es nicht an die Voraussetzung voneinander unabhängiger Symptome gebunden ist. After a general introduction to factor analysis including a description of the most significant concomitant matrices by a flow chart, two possibilities of how to apply factor analysis in medical diagnostics are discussed. At first, factor analysis can be used for estimating quantities that cannot exactly be measured, not even in small samples. In this case it will, at any rate, be a precondition to know further variables correlating with the estimated one. The second possibility would be an application of factor analysis for defining and estimating complex facts, e.g. diseases. From the viewpoint of factor analysis, a disease or illness could be defined as a factor that, within repeated investigations, will occur again and again. Such a multivariate metric definition could be useful. Compared to several other attempts towards a solution of the diagnostic problem, this concept offers the advantage of not being subject to the precondition of mutually independent symptoms. * Nach einem Vortrag auf der 9. Jahrestagung des »Arbeitsausschuß Medizin« in der DGD, Bonn, 19.—21. Oktober 1964.

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