Abstract
Als Modelle für die in der Patentliteratur empfohlenen Metallextraktionsmittel auf Sulfonamidbasis (LIX 34 u.a.) werden pyridylsubstituierte Benzensulfonamide N 3 NHSO2R und N 2 NHSO2R auf ihr komplexchemisches Verhalten gegenüber Cobalt(II) und Eisen(III) untersucht.Co(N 3 NSO2R)2 hat eine stark verzerrte tetraedrische Struktur. Auf Grund der Strukturdaten wird eine π‐Rückgabebindung vom Cobalt zum Amidstickstoff diskutiert, die eine gegenüber normalen Cobalt(II)‐Komplexen erhöhte effektive Ladung des Zentralatoms erzeugt. Deshalb gelingt es unter normalen Bedingungen nicht, Co(N 3 NSO2R)2 zu oxidieren, wohl aber zu reduzieren. Co(N 2 NSO2R)2 ist tetramer, über Sulfonamidbrücken wird die Koordinationszahl 5 erreicht.Eisen(III) bildet die Komplexsalze [Fe(N 3 NHSO2R)2(N 3 NSO2R)](NO3)2 · xH2O und [Fe(N 2 NHSO2R)2(N 2 NSO2R)](NO3)2 · xH2O, die zum Low‐Spin‐Typ gehören und in organischen Lösungsmitteln nicht löslich sind. Darin liegt die Erklärung für den Befund, daß im Falle der Metallextraktionsmittel auf Sulfonamidbasis die Kupfer(II)‐Eisen(III)‐Trennung keine Probleme bringt.

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