Abstract
Morphologische Auswertung von Spermatozoen in verschiedenen Laboratorien In einer vergleichenden Studie unter 8 verschiedenen skandinavischen Andrologie-Laboratorien wurde die Frequenz pathologischer Spermatozoen einer statistischen Analyse unterworfen. Auf diese Weise sollte festgestellt werden, wie weit die einzelnen Untersuchungsstellen voneinander differieren; es sollte damit eine Grundlage für die Austausch- und Vergleichbarkeit der Ergebnisse verschiedener Untersucher geschaffen werden. Grundlage dieser Studie waren andrologische Patienten, die 1 Jahr oder kürzer kinderkos geblieben waren und bei denen keine therapeutischen Maßnahmen vorausgegangen waren. Zudem wurde jeweils nur das Erstspermiogramm ausgewertet. Die an den einzelnen Untersuchungsstellen erhobenen Befunde wurden gesammelt und statistisch ausgewertet. Dabei ergab sich, daß mit Ausnahme des Helsinki-Laboratoriums alle anderen Laboratorien eine Normalverteilung der Spermatozoen-Abnormalitäten aufwiesen. Hierzu wird in der Diskussion ausgeführt, daß dieses Laboratorium einen besonders großen Service für das gesamte Land zu bieten habe; dementsprechend hoch seien auch die Durchgangszahlen. Die erhebliche Differenz zwischen diesem Laboratorium und den anderen (u.a. Versendung der Spermaproben mit der Post, woraus eine Verzögerung ihrer Untersuchung resultiert) könnte sich dadurch ändern, daß eine etwas liberalere Auswertung der Spermatozoenmorpholgoie vorgenommen würde. Es wird herausgestellt, daß ein Vergleich der verschiedenen Laboratoriumsergebnisse die Möglichkeit unterschiedlicher Analysen-Standards bei den einzelnen Arbeitseinheiten eröffnet; obwohl das vernünftig zu sein scheint, ist es dennoch von Nachteil sowohl für die Patienten als auch für andere Laboratorien, zumal solche änderungen leicht übersehen oder schnell vergessen werden und dann Verwirrung stiften können. Wichtiger scheint es zu sein, Berechnungen hierüber als ein Untersuchungsmittel anzustellen, damit keine änderungen der Laborstandards unüberlegt eingeführt werden. In wissenschaftlichen Publikationen und in Routineberichten der Laboratorien sollten grundsätzlich die Mittelwerte und die Verteilungsmuster angegeben werden. In einem Bericht aus Hamburg (Schirren et al. — 1975) wird aufgrund der dort mitgeteilten Daten die Möglichkeit gegeben, eine Berechnung der Mittel-Frequenz pathologischer Spermatozoen vorzunehmen; danach stimmen die Werte aus Hamburg fast genau mit den Werten der skandinavischen Laboratorien überein.