Zum Wirkstoffgehalt in Arzneimitteln aus Harpagophytum procumbens

Abstract
31 Arzneimittel aus der Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) von verschiedenen Herstellern wurden mittels HPLC qualitativ und quantitativ analysiert. Danach besitzen die untersuchten Arzneimittel ein unterschiedliches Spektrum an Extraktkomponenten, wobei den Iridoglykosiden (z. B. dem Harpagosid) vermutlich eine wirksamkeitsbestimmende Bedeutung zukommt. Die nach Anleitung täglich mit den oral einzunehmenden Präparaten zugeführte Harpagosidmenge variiert zwischen 0,2 und 50 mg. Da eine analgetische Wirksamkeit nur bei einer Harpagosidzufuhr von 50 mg/Tag nachgewiesen ist, ist es fraglich, ob eine orale Medikation mit geringerer Harpagosidzufuhr klinisch wirksam ist, im besonderen aber eine Therapie mit Homöopathika, die bei parenteraler Zufuhr Harpagosid nur im Mikrogrammbereich enthalten; die maximale Tagesdosis bei oraler Zufuhr beträgt 2,4 mg. Ab der Verdünnung D6 sind keine Wirkstoffe mehr in den Ampullen nachweisbar. Vom Bundesinstitut für Arzneimittel wird für die Zulassung der Medikamente gefordert, dass der Tagesdosis 4,5 g Droge (oder eine entsprechende Zubereitung) zugrunde liegt. Die Analysen zeigen, dass bei der Herstellung der Medikamente zur oralen Applikation ein Wirkstoffverlust eintritt und dass die meisten Präparate mit der Tagesdosis eine unzureichende Extrakt- bzw. Wirkstoffmenge anbieten.

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