Immuntherapie des Melanoms

Abstract
Die immer noch steigende Häufigkeitszunahme des malignen Melanoms (MM) in den vergangenen Jahrzehnten, besonders bei Hellhäutigen, und der enorme Erkenntnisgewinn über die biologische Interaktion zwischen Tumor und erkranktem Patienten hat das MM in das Zentrum des Interesses moderner Tumorforschung gerückt. Bei korrekter operativer Versorgung des Primärtumors können heute ca. 80 % der Patienten geheilt werden. Bei 20 % kommt es jedoch zum Auftreten von Metastasen mit Todesfolge. Hochgerechnet bedeutet dies für Europa ca. 5000 Todesfälle pro Jahr als Folge eines MM [ 7 ]. Das maligne Melanom der Haut ist einerseits ein Tumor, der im fortgeschrittenen Stadium nur sehr schwer mit gängigen Chemotherapeutika und mit Strahlentherapie zu behandeln ist [ 5 ]. Andererseits gehört es zu den Neoplasien, die in den letzten Jahren großes wissenschaftliches Interesse gewonnen haben, da Fortschritte in der zellulären Immunologie und im Bereich der Biochemie zur Identifizierung von tumorspezifischen oder tumorassoziierten Antigenen geführt haben, die immuntherapeutische Ansätze auf eine rationale Basis stellen [ 1 ]. Im Folgenden versuchen wir, den Beitrag der Immuntherapie zur Behandlung dieses immer noch an Inzidenz zunehmenden Tumors zu diskutieren. Abb. 1 Schematische Darstellung der Immuntherapie mit dendritischen Zellen (DZ): Mittels eines Zytokincocktails werden DZ aus Vorläuferzellen im peripherem Blut zu Antigen präsentierenden Zellen kultiviert, mit Antigen in Form von Peptiden oder Proteinen (in Zukunft ev. auch mit DNA) beladen und wieder injiziert, wo sie spezifische T-Lymphozyten (L) stimulieren.

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