Oberflächenpotentialprofile von metallen

Abstract
Mit Hilfe einer Mikrokapillarmethode in Verbindung mit gleichzeitiger metallographischer Beobachtung wurden mit einer Potentialsonde in alkoholischen Säuren die Oberflächenpotentiale von Roheisen, CrNi‐Stahl 188, 17% Cr‐Stahl (Schweißnaht) und einer AlCuLegierung bestimmt. Dabei konnte Zementit von Ledeburit, nicht hingegen von Austenit unterschieden werden. Beim Lochfraß von 188 Stahl nimmt das Potential linear mit der Lochtiefe ab. Das Auftreten von Potentialminima in der Schweißnaht ferritischer Stähle ist ein Indiz für das Auftreten von interkristalliner Korrosion in dem betreffenden Medium. In AlCuLegierungen wirken die bei etwa 150 °C entstehenden Ausscheidungen von CuAl2an den Korngrenzen als Anode und führen dadurch zu interkristalliner korrosion.